So, gestern also
The Frames zum ersten Mal live gesehen. Und da habe ich mich wieder einmal gewundert, woran es liegen könnte, dass die Leute aus Irland so geile Musik machen (aus England übrigens auch). Liegt das am Wetter? Haben die da keine andere Wahl als in der Bude oder in 'ner Kneipe zu sitzen und Musik zu machen, weil es draußen fast immer regnet?
Naja, auf jeden Fall ein ganz großes Konzert. Die ersten beiden, vielleicht die ersten drei Songs kamen irgendwie etwas schleppend und das Publikum wollte nicht so richtig aus sich raus, was die Jungs in Irland wohl anders gewöhnt sind (nicht zuletzt wegen dem Bekanntheitsgrad). Das Konzert gestern war auch ihr erstes Deutschlandkonzert überhaupt.
Die Setlist bestand sowohl aus Sachen vom neuesten Album
Burn The Maps als auch aus "alten Schinken" von früher. Meiner Meinung nach sehr gut gemischt. Dabei waren u.A.
I Want My Life To Make More Sense,
Star,
Your Face,
Happy,
Santa Maria und das sehr nachdenkliche
What Happens When The Heart Just Stops. Zu fast jedem Song hatte Glenn immer eine passende Geschichte, wie der Song entstanden ist oder für wen er ursprünglich mal bestimmt war, wie z. B. bei
Lay Me Down, was er für seine damals etwas gothic-angehauchte Freundin geschrieben hat. Er wollte ihr damals was passendes schenken und hat ihr ein Grab reserviert, an dem er ihr dann den Song vorgespielt hat (frei nach dem Motto: Wenn wir schon nicht heiraten können dann lass uns wenigstens nach dem Tod zusammen nebeneinander liegen!).
Das Publikum taute dann irgendwann auch auf, was auf jeden Fall Frontmann Glenn zuzuschreiben ist. Er hat einfach so eine sympathische Art Geschichten zu erzählen, dass man irgendwie eine besondere Einstellung zum Song bekommt.

Und man merkt total, dass er 100%ig hinter dem steht, was er tut, spielt und singt. Vor allem kann er aus jedem Song in irgendeinen anderen Song wechseln (z. B.
Ring Of Fire von Johnny Cash). Als erste Zugabe (insgesamt gab es übrigens vier "Encores") haben sie übrigens
Das Modell von Kraftwerk gespielt.

War 'ne ziemlich geile Rock-Version. Glenn fragte dann noch, ob jemand den Text auf deutsch singen konnte, aber niemand wollte so richtig. Ich kannte leider nur die erste Zeile...
Ich bin mal auf die Fotos gespannt, die hoffentlich irgendwann irgendwo im Netz veröffentlicht werden. Die Band hat nämlich extra für die paar Fotografen noch richtig harte Rock-Posen hergezaubert. Das war einfach zum Schreien.
Nach dem Konzert haben wir noch kurz mit Glenn gesprochen, weil Emma ihm noch ein Bier ausgeben wollte. Er hatte sie nämlich in Irland mal umsonst auf ein Konzert gelassen, weil sie keine Karte mehr bekommen hatte und sie ihn zufällig vorher noch getroffen hatte.

Ziemlich cooler Typ. Echt menschlich und super nett. Und jetzt kann ich sagen: Ich habe einem ehemaligen
Commitments-Mitglied die Hand gegeben!
P.S.: Wir hatten auch noch eine unfreiwillige Tour durch Hamburgs Hafenbahnhof oder was auch immer das war. Ich habe irgendwo von der B4 die falsche Abfahrt genommen (war wohl etwas übermütig). Demnach sind wir nicht wie geplant über die Neue Elbbrücke gekommen, sondern irgendwo im tiefsten nichts gelandet, wo es nichtmal Tankstellen gibt. Aber nach zweimal nachfragen an Tankstellen, die wir dann doch noch glücklicherweise gefunden habe, sind wir dann doch noch am KNUST angekommen. Es war zwar schon nach Konzertbeginn, aber es gab eine nicht angekündigte Vorband.

(Die hießen übrigens
Zu Hause und da hätten sie meiner Meinung nach auch bleiben können. War relativ langweilig um es mal ganz platt zu formulieren.)
P.P.S.: Wer das Live-Gefühl von den Frames mal zu Hause erleben möchte, der sollte sich das Live-Album
Set List zu legen.