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Sarah Bettens – Scream

Man KÖNNTE - bevor überhaupt etwas zur Musik gesagt wird - zuerst einmal gehörig über dieses signalgelbe "Sogar mein dreijähriger Neffe kann mit dem Fotoshop-Programm umgehen, guckt!"-Cover vom Leder ziehen. Jenes gereicht nämlich wirklich lediglich dem Titel „Scream“ zur Ehre.

Das ist aber auch schon alles, was es da zu schimpfen gibt. Die Gründe, warum man diese CD trotzdem haben sollte, überwiegen einfach. Es sind nämlich 13 an der Zahl, welche in diesem Fall einmal nicht Unglück verheißt, sondern das glatte Gegenteil: Die Songs auf Sarah Bettens’ Debut-Album sind sorgfältig auf einer Gitarrensaite aufgefädelte Folk-Pop-Perlen, derer manche gefahrvoll vom Rock-Riff heraufgetaucht wurden, andere wiederum ganz friedlich an den Ballad-Beach gespült worden waren und dort gemächlich auf ihren Finder warteten.

Die sympathische Belgierin mit der vielgepriesenen sanften Stimme schafft es, ihren Standpunkt zu vertreten, ohne uns erstmal großartig etwas vorleiden zu müssen. Spielerisch und optimistisch gibt sie uns einen Crash-Kurs in politischer Korrektheit und zwischenmenschlichen Beziehungen. Ihre Texte sind einfach und klug, eingängig und abwechslungsreich ihre Kompositionen. Dabei bleibt „Scream“ in all seinenKomponenten angenehm bodenständig, ohne dabei auch gleich in die Banalität abzurutschen.

Das Leben ist ja – bei Licht betrachtet – auch gar nicht so hart, wie wir gerne desöfteren glauben. Und gibt es eine schönere message zu einer Phase, in der sich endlich die ersten grünen Blattspitzen an den Bäumen zeigen und das morgendliche Anziehen endlich nicht mehr zwanzig Minuten dauert?

Sarah Bettens hat mit „Scream“ einen absolut angenehmen Glücklichmacher mit Singalong-Charakter geschaffen, dessen Uptempos – wie die erste, konformitätsanprangernde Single „Not insane“ - freundlicher und bestimmter in den Arsch treten als diverse Motivationsseminare und dessen Balladen selig seufzen lassen, ohne herunterzuziehen.
Herausheben möchte ich den Song „Don’t stop“, der, in der wohlüberlegten musikalischen Dramaturgie mittig plaziert, eine Art „Herzstück“ des Albums bildet: vier Minuten lang werden simple, stets gültige Lebensweisheiten leicht serviert... und das ist so wundervoll, daß man sich fast schon schämt, den Zauber seines eigenen Daseins - wie das der anderen - nicht jederzeit voll und ganz wertzuschätzen!

„Sing, when you’re glad. Close the door, when you sound bad.“ – das Leben könnte doch eigentlich ganz einfach sein. Und schön, verdammt! Aber sagt ruhig öfter mal “bitte”, “danke“ und „entschuldigung“, das sind nämlich die wichtigsten Worte der Welt. Und schleicht’s Euch vom Radweg, wenn Ihr keinen Drahtesel unterm Hintern habt. Findet raus, was für Menschen Eure Eltern eigentlich sind. Sehr wichtig! Verschwendet keine Zeit mit schlechten Filmen. Geht wählen! Wißt, wer Ihr seid. Je anders, desto besser! „Change clothes every day, call ahead when you’re late, be safe when you’re planning to get laid.”

Yep, im Grunde ihres Herzens glaubt auch diese verhärmte Misanthropin an die Möglichkeit des Weltfriedens. Dank der wunderbaren Sarah Bettens, daß sie uns wieder einmal an etwas Essentielles erinnert: „Sometimes there’s so much beauty in the world I feel like I can’t take it, like my heart’s going to cave in.“

9 von 10 Belgian Beauties


Dagmar Goller

SARAH BETTENS: Scream
KULT-Rating der Redaktion: 3 sterne von 5

Die ehemalige Sängerin der belgischen Combok’s Choice erinnert mit ihrer Stimme stets ein wenig an den kreidefressenden Wolf aus dem Märchen. Auf ihrem Soloalbum wird nun der letzte Rest von Bissigkeit mit sanften Balladen und braven Rocksongs verschleiert. Nett, nicht mehr.

@dsf was ist dieses volume tv überhaupt? einer der redakteure scheint zumindest auf k´s choice zu stehen, was schon mal nicht schlecht ist.

muss ich mir das review unbeingt durchlesen oder kann ich gleich eine protestmail schreiben?

öhm war die setlist ne andere als in Deutschland? der hätte ja wenigstens mal die titel nachrecherchieren können..

Bei der Review ging es eher um die CD, als um ein Konzert.

Diese Salzburg-Webseite und der Name Doris Felber kamen mir doch irgendwie bekannt vor....
Da hatte ich doch auch diesen miesen Konzertbericht von derselben Dame gelesen, den ich hier! nochmal ins Forum gestellt habe (ohne Resonanz von Euch...)

Schlimm, schlimm.....
Ich hatte ja inständig gehofft, dass die Salzburg-Konzi Besucher diese Frau dort sichten und ordentlich verhauen würden. Scheinbar hat sie sich diesmal aber nicht mehr hingetraut.