Dienstag, 18.01.2005
Sarah's Choice
Gerade habe ich Sarah Bettens getroffen. Die ehemalige Sängerin der belgischen Rockband K's Choice ist heute in Wien, um Promotion für ihr Soloalbum "Scream" zu machen, das Mitte März erscheinen wird. Bettens ist eine äußerst sympathische Person, mit ihrer riesigen Wollmütze, ihrem Schlabberpulli und ihren lebendigen Augen ist sie die Sorte Mensch, mit der man gern eine Tasse Tee am Kachelofen trinkt.

In der klassischen Hotel-Interviewsituation war's dann zwar Mineralwasser, aber ein nettes Gespräch ergab sich trotzdem. Bettens, ihr Bruder (und Co-Songwriter) sowie die Plattenfirma hätten leichte k's-Choice-Ermüdungserscheinungen gezeigt, erzählte sie, daher die Solokarriere. Einige Songs ihres Albums entstanden noch unter Einfluss des alten Labels (Sony), das Bettens externe Songwriter zur Seite stellte, um den Sound zu bekommen, den es wünschte (und verkaufen konnte). Dennoch klappte die Sache nicht - nun veröffentlicht Bettens auf einem Indie. Die Platte selbst ist ein Hybrid aus Indie-Rock und doch recht glatten Songs, die merklich mit der "Radiotauglichkeit" liebäugeln. Bin gespannt, welcher Sender die Stücke spielen wird. Sie könnten "zu glatt" für FM4 und "zu Indie" für Ö3 sein. Schon wieder zeigt sich, dass Songs es heutzutage schwer haben, wenn sie nicht in ein gewisses Muster passen (siehe auch Kolumne vom vergangenen Sonntag) - was wir hören, ist letztlich nur das, was in einem sehr breitmaschigen Netz hängen bleibt.

hub
hub um 11:31 | Musik | TrackBack (0) | 1 Kommentar | Artikel versenden