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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 00:06 
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da steh ich heute auf, begeb mich zur u-bahn um die heimreise ins ländle anzutreten, was seh ich da? unzählige menschen die zeitungen mit den nackten l-word damen am titelblatt in der hand haben. 8) woraufhin ich mir auch sofort eine der beliebten gratis-u-bahn-zeitungen schnappte. am titleblatt, wie gesagt, nackte l-word-körper und schlagzeile a la "nackte bettszene, lesbische liebe, noch schlimmer als sex and the city blablabla" *ggg*

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everybody seems to mind, but in fact we just don`t care!


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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 12:16 
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Believer

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war auch ganz erstaunt als ich in aller früh aufm weg zur uni die zeitung gesehen hab... soooooooooooo witzig :D

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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 12:33 
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Iron Flower
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ohgott nein, bitte nicht.. ich seh schon die BILD-Schlagzeile am Tag nach der ersten Ausstrahlung vor mir:

"NACKTER LESBENSEX IM FERNSEHEN - IST DAS DER VERDERB UNSERER KINDER??"


soviel dann zum Thema gesellschaftliche Anpassung/Toleranz und so.. Bild

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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 13:38 
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Believer

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das titelblatt is sogar noch auf: www.heute.at online.


www.heute.at hat geschrieben:
Gleich in der ersten Folge vergnügen sich zwei Lesben-Luder nackt im Pool.


loooool, wie objektiv der artikel doch ist :roll:

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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 14:24 
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Iron Flower
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ich kanns echt nich glauben.. das wird wirklich statt als lang überfälliges Kulturdebüt, als dreggicher Machosoftporno vermarktet.. ahhhh :shock:

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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 15:47 
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^^ tja - diese Vermarktung zielt halt auf das männliche geifernde Gaffer-Publikum... :roll:

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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 18:20 
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ich krieg auch das kotzen.

ich hab gleich mal n objektiven leserbrief geschrieben.

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 Beitrag Verfasst: 27.05.2006, 20:12 
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Iron Flower
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*gg* sauber Jess, magste uns den hier mal posten?

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 01:06 
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Leen hat geschrieben:
ich kanns echt nich glauben.. das wird wirklich statt als lang überfälliges Kulturdebüt, als dreggicher Machosoftporno vermarktet.. ahhhh :shock:


Mooooooooment, also böse Zungen könnten behaupten, dass diese Serie nichts aber auch wirklich nichts anderes ist, als ein "Lesben-Porno", also ein Porno gemacht für Frauen, die auf Frauen stehen.
Es gibt im L-Word nun mal für eine TV-Serie unüblich viele Sex-Szenen. Klartext: Habe nur die erste Staffel gesehen und mindestens 50% Prozent der erotischen Szenen sind einfach nur Einschaltquoten-Fänger. Für die Story also vollkommen unerheblich. Die Frage ist jetzt haben die Macher euch damit ködern wollen oder die männlichen Zuseher ?! Defenitiv ist diese Serie "nur" aus dem Blickwinkel einer Lesbe als "Kulturdebüt" zu sehen. Ausser dass es hier hauptsächlich um lesbische Liebe geht, ist an dieser Serie nüx neu, nix revolutionär und kein Debüt whatsoever zu erkennen. Ich für meinen Teil hätte anstelle der Producer einfach die "nackten Körper" aus dem Drehbuch gestrichen. Das etwas zwischen zwei Personen passiert, kann man auch anders verdeutlichen. Dann würde die Serie auch nicht als "Machosoftporno vermarktet" werden können. Somit ist das Problem nicht bei den TV-Anstalten zu suchen, sondern bei den Produzenten, Writern und Regiseuren der Serie.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 10:42 
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el ich versteh deine argumentation, ABER bei queer as folk geht es rein um sex unter männern und da hält sich die presse komischerweise auffallend zurück! sobald frauen sich ausziehen und wird das medial aufgehyped und vorallem auf den mann zugeschnitten (und das ist meinen augen echt eine frechheit!!) zieht sich ne horde schwuler aus is das anscheinend entweder peinlich oder unspektakulär oder was auch immer.
es geht einfach darum, dass sex unter frauen in der öffentlichkeit immernoch eher auf das männliche publikum zugeschnitten wird. und diese serie ist definitiv NICHT für männer gemacht. es liegt also doch an der vermarktung. sex unter männern interessiert (zum glück) kaum noch jemanden.
das grundproblem ist, dass die lesbe medial anders behandelt wird als der schwule! der schwule hat in der öffentlichkeit einen ganz anderen stand!! der schwule gilt ja fast schon als normal, aber wenn frauen gemeinsam auftreten ist das leider immernoch ziemlich hart!!
nimmt der schwule promi der politiker seinen freund mit in die öffentlichkeit, gibts zwar auch ne schlagzeile aber die is beinahe schon normalität, da wird sogar in den klatschblättchen sodrüber geschrieben als wär nix! stell dir mal vor was passiert wenn anne will mich als ihre begleitung zum nächsten presseball mitnimmt!! die lesbe wird einfach immernoch diskriminiert. darum geht es!

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 11:22 
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jess hat geschrieben:
die lesbe wird einfach immernoch diskriminiert. darum geht es!


Echt darum gehts? Empfinde ich überhaupt nicht so, dass Lesben mehr diskriminiert werden als Schwule.
Geh Du mit deiner Freundin Hand in Hand durch ein bayrischen Provinznest, wird sich vermutlich noch nicht mal jemand nach euch umschauen. Macht das jedoch in diesem bayrischen Provinznest ein Kerl mit seinem Freund ist er am nächsten Tag Dorfgespräch

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 11:33 
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ja genau darum geht es!

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 12:45 
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sorry el, ich muss Jess zustimmen. Der Schwule mag zwar im Kollegen/Arbeitskreis etc. auf mehr Ablehnung stoßen (weil Männer mehr Ablehnung gegen Schwule hegen als gegen Lesben) aber vielleicht ist es auch genau der Ablehnungsgrund warum bei Schwulen einfach nicht mehr hingesehen wird WEIL die Lesbe als Sexobjekt interessanter ist und sich die rein gefühlsmäßige Liebe unter Frauen auch immer perversieren lässt...


el hat geschrieben:
Mooooooooment, also böse Zungen könnten behaupten, dass diese Serie nichts aber auch wirklich nichts anderes ist, als ein "Lesben-Porno", also ein Porno gemacht für Frauen, die auf Frauen stehen.
Es gibt im L-Word nun mal für eine TV-Serie unüblich viele Sex-Szenen.

das seh ich nicht wirklich so. in Lword ist nicht mehr Sex zu sehen als in Sex and the city oder anderen vergleichbaren Serien..

el hat geschrieben:
Die Frage ist jetzt haben die Macher euch damit ködern wollen oder die männlichen Zuseher ?! Defenitiv ist diese Serie "nur" aus dem Blickwinkel einer Lesbe als "Kulturdebüt" zu sehen.

Die Macherin ist übrigens eine lesbische Dame die ENDLICH eine vergleichbare Serie für diese Gruppe der Bevölkerung kreieren wollte. Sicherlich wollen Lesben auch nicht nur Ökogespräche und Tee sehen, desegen gibts ein wenig Haut. Aber für die männlcihen Zuseher ist das ganz sicher nicht gemacht worden.



el hat geschrieben:
Ausser dass es hier hauptsächlich um lesbische Liebe geht, ist an dieser Serie nüx neu, nix revolutionär und kein Debüt whatsoever zu erkennen

Das Debüt sollen auch nicht die nackten aufeinanderliegenden weiblichen Körper sein. Das findet man in jeder nächtlichen DSF-Werbung oder in der einen Ecke in der Videothek.
Das Debüt hieran ist, dass es eine Serie von Lesben über Lesben für Lesben ist. Dass andere Bevölkerungssmitglieder davon natürlich nicht ausgegrenzt sind, ist klar.. ABER es geht mir komplett gegen den Strich, dass medial so getan wird, das wäre das in erster Linie ein Schmankerl für die Herren der Schöpfung, das jetzt endlich den Weg ins deutsche TV findet.


el hat geschrieben:
Ich für meinen Teil hätte anstelle der Producer einfach die "nackten Körper" aus dem Drehbuch gestrichen. Das etwas zwischen zwei Personen passiert, kann man auch anders verdeutlichen. Dann würde die Serie auch nicht als "Machosoftporno vermarktet" werden können. Somit ist das Problem nicht bei den TV-Anstalten zu suchen, sondern bei den Produzenten, Writern und Regiseuren der Serie.

da genau liegt mE der Haken. Muss man eine Serie für Frauen, für Lesben zwangsweise an "guten Gesprächen" und "Teerunden" orientieren um sie von der Sexgier der Medien fernzuhalten?? Das is doch gerade das, was ich kritisiere.
Die Lesbe von heute hat in der für sie hergestellten Serie doch auch das Recht auf ein bisschen serienmäßíge Normalität - sprich Haut und Sex. Überall läuft das so, warum nicht auch bei uns?
Muss das nun ein Freifahrtschein für die Medien sein das SO krass zu vermarkten?? Eine etwas neutralere und frauenbezogenere Vermarktung hätte es auch getan und die Serie würde trotzdem erfolgreich.
Das was da geschieht, darf einfach so nicht geschehen. Nur weil es überall anders geschieht (die Art der Vermarktung) ist das noch lange nicht ok und das ist das was ich sagen wollte.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 12:56 
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Leen hat geschrieben:
das seh ich nicht wirklich so. in Lword ist nicht mehr Sex zu sehen als in Sex and the city oder anderen vergleichbaren Serien..


Das ist genau der Punkt. Ich kenn nur die erste Staffel und da war auf jeden Fall mehr nackte Haut zu sehen als bei Sex and the City. Viel mehr sogar. Wenn du das schon nicht so siehst kommen wir auf keinen kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Macher der Serie haben sich dadurch angreifbar gemacht, dass sie bis auf JB alle Schauspielerinnen scheinabr mindestens einmal oben ohne zeigen wollten. Muss sich also keiner wundern, dass dies medial ausgeschlachtet wird. Ich wunder mich darüber auf jeden Fall nicht, sondern eher wieso das nötig war, dass sich ständig jemand ausziehen muss.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 12:59 
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Ne genau DAS is nich der punkt, es geht darum dass die nackte lesbe diskriminierend medial ausgeschlachtet wird. der nackte schwule aber nicht!

es geht hier um diskriminierung!

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 13:02 
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Iron Flower
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ja el aber genau darum geht es doch. Um die Tatsache, dass es scheinbar so medial ausgeschlachtet werden MUSS auch oder gerade wenn sich da ständig die Damen ausziehen (und das gehört einfach nur zur Serie). Um genau diese Diskriminierung des weiblichen Potentials. Bei der genannten Schwulenserie passiert das übehraupt nicht. Darüber sind wir entrüstet.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 13:30 
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Als "längst überfälliges Kulturdebüt" würde ich es auch nicht bezeichnen. Ich habe Staffel 1-3 durch, wollte eigentlich nach der ersten Folge aufhören aber dann dachte ich, was nützt es mir, wenn ich nicht mitreden kann, also Augen-zu-und-durch.

Ich kann eigentlich alle Argumente irgendwie nachvollziehen. Das Argument, dass eine angemessene Repräsentanz in den Unterhaltungsmedien Not tat (wobei meiner Meinung nach "The L-Word" das Thema verfehlt hat). Das Argument, dass man körperliche Zuneigung nicht immer gnadenlos und hundertprozentig frontal als Sex darstellen muss und das Argument, dass "die schwule" und die "lesbische Welt" zwei verschiedene Planeten sind auf denen in jedweder Hinsicht andere Regeln gelten.

Ich denke, es kommt drauf an aus welcher Perspektive man auf das Thema schaut. Aus der Perspektive der anspruchslosen, seichten und unrevolutionären Spät-Abend-Unterhaltung (und wer "The L-Word" als feministische Revolution bezeichnet, sollte erstmal „Feminismus“ und danach „Revolution“ nachschlagen) ist es ein durchaus erfolgreiches Konzept. Es richtet sich nicht nur an rund 5% Lesben sondern auch an rund 45% heterosexuelle Männer und das Schema "Jetzt-geht's-mal-wieder-zur-Sache" ist ein Einfaches. Am Anfang (weil man ja mit Spannung aufgehört hatte), relativ mittig und garantiert am Schluss jeder Folge gibt's in 4 von 5 Fällen nackte Haut zu sehen.
Wenn wir jetzt dem durchschnittlich heterosexuellen Mann die Intelligenz eines Trüffelschweins unterstellen, welches das einzigartige Vermögen nicht nur Trüffel aufzufinden sondern auch Strukturen und Muster (des unterirdischen Wachstums) zu erkennen, dann ist es doch ein Leichtes eins und eins zusammen zu zählen. Im ersten und zweiten Drittel kann man locker wieder auf Formel 1 zappen. Die „Peaks“ ziehen sich relativ regelmäßig durch die Folgen. Und nicht zuletzt gibt es glücklicherweise Fernsehgeräte wo man ein zweites Programm als Mini-Ausschnitt in die linke oder rechte obere Ecke des Bildschirms verbannen kann … bis man dem Muster auf die Schliche gekommen ist. Denn, seien wir mal ganz ehrlich: wer tut sich denn bitte solche Dialoge freiwillig an?

Mit einer potenziellen Zuschauergruppe von somit 50% (Alter nicht berücksichtigt) hat die Serie durchaus einen Marktwert, was mich auf die Frage stößt warum es in Deutschland 2 Jahre länger gedauert hat als in Frankreich, Belgien und Spanien.

Was ich schade finde, ist das man bei all den Versuchen von der Gesellschaft akzeptiert und integriert zu werden eine Serie macht, die explizit für Lesben – also für die Anderen - ist. So etwas ist quotentechnisch, würde man es meiner Meinung nach mit genügend Selbstachtung realisieren wollen, gar nicht umzusetzen. Kein Wunder, dass man auf die 45% Quote der willigen Heteromänner zurückgreifen muss und dabei ein Format liefert, was Selbstironie dermaßen auf die Spitze treibt, dass man es nur als Schuss ins Knie bezeichnen kann.

Der realistischere (vielleicht nicht bessere – das bleibt zur Diskussion) Ansatz, meiner Meinung nach, wäre die Integration von lesbischen und schwulen Charakteren in alltägliche Serien (siehe Marienhof – das ist jetzt ein ganz schlechtes Beispiel, aber ich habe gerade kein Anderes). Warum kann Ballauf (im Kölner Tatort) nicht schwul sein und Phoebe (aus Friends) nicht lesbisch? Ich erwarte keine Quote von „wenn-es-10-Charaktere-gibt-muss-mindestens-einer-homo-sein“. Es geht mir nicht ums Darstellen im Sinne von Nabelschau und Haut-zum-Markt tragen. Das kann jeder für sich entscheiden. CSD Partys hin oder her. Es geht um die Normalisierung des Status einer immer noch gesellschaftlich abgegrenzten Subkultur neben den tausenden von anderen Subkulturen in Deutschland. Was macht es für einen Unterschied ob ich im Angelclub bin, jeden Artikel über Reinhold Messner sammele, im Sitzen pinkle, mich angeseilt mit Vorliebe von Wolkenkratzern stürze oder einfach Frauen mag? Bei all der aus dem Boden sprießenden Individualität, welche nicht zuletzt durch die Neuauflage des obsoleten Rollenmodells des 20 Jahrhunderts durch Staat und Gesellschaft ermöglicht wurde, sollte man sich ab und zu mal Gedanken machen, dass die eigenen Präferenzen nicht Gottgegeben und selbstverständlich sind. Ob man sie nun aller Welt zeigen muss, ist eine individuelle Entscheidung.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 13:45 
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Iron Flower
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ob man das aller Welt zeigen muss - die Frage stellt sich spätestens bei der gesunden Integration im Arbeitsleben. Da mag jeder seinen eigenen Weg gehen. Vielleicth kann der eine oder andere seinen Lieblingsweg dort aber noch nicht beschreiten?
Die Frage der gesellschaftlichen Akzeptanz begründet sich nicht nur dadurch, in wievielen möglichst "normalen" Umgebungen (Marienhof and so on) Lesben und Schwule dargestellt werden, sondern auch durch die Präsenz als geschlossene Gruppe (zb in einer für Lesben gemachten Lwordserie).
Die Wahrnehmung als etwas normales, unazügliches, weit verbreitetes macht es eben und genau diese Funktion kann Lword auch in Deutschland haben - auch ohne dass die 45%Quote Heteromänner so angestachelt werden muss, dass man sich die Werbung als Ottonormalverbraucherlesbe überhaupt nicht mehr ansehen mag. Es ist einfach eine Frage des "Wie" und das "Wie" hätte man mit Rücksicht auf einer nach Normalität und Akzeptanz strebenden Gruppe ruhig mal geringfügig herunterfahren können..

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 14:11 
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Der Punkt mit dem Arbeitsleben geht an dich. Ich z.B. kann und will es mir nicht leisten. Arbeit ist Arbeit und privat ist privat. Aber wie du schon sagst, das sollte jeder selbst entscheiden.

Die "Präsenz als geschlossene Gruppe" sehe ich differenziert, weil das auch immer etwas von inhärenter Abgrenzung hat.

Zur Einbettung der Serie in das TV-Programm kann ich nichts sagen, ich habe noch keine Vorschau gesehen, kann mir aber gut vorstellen, dass sie NICHT auf die Ottonormalverbraucherlesbe zugeschnitten ist, da wie oben erwähnt 5% zu wenige sind für Quote.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 14:32 
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Ich glaub man muss sich gar nicht so krampfhaft stetig mitten in der Heterowelt präsentieren, da es eh immer eine Abgenzung geben wird.. Das wird nicht verschlimmert durch eine abgegrenzte TVSerie.. Sex and the city ist ja auch für jeden was, obwohl nicht jeder täglich für 500 Dollar Schuhe kaufen geht. Darüber wird glaub ich beim Gucken sehr schnell hinweggesehen, es geht einfach nur darum zu zeigen, dass man DA ist und gar nicht soooviel anders "lebt" als der Rest der Bevölkerung. Und das zeigt uns Lword. Gerade wegen der völlig unterschiedlichen Charaktere und Stories.. einfach das breite Leben.

Sicher sollte man das Medienkonzept nicht ausschließlich auf die Schranklesbe zuschneiden. Das wäre viel zu brav. und entspräche auch nicht der Serie.. Aber es wird doch sicher möglich sein, einen Spagat zwischen 45% Heteromannquotenvermarktung und dem Anspruch einer nicht zum sexuellen Objekt herabdegradierten Lesbe zu schaffen oder??
Das ist jedenfalls meine Erwartung und mein Wunsch an die Medienwelt.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 14:47 
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Deine Erwartung teile ich, finde sie aber durch The L Word nicht hundertprozentig umgesetzt. Die Einbettung in das Medienkonzept des Senders ist dabei natürlich noch mal ein anderes Thema.

Und letztendlich ist es Unterhaltung. Gute Zeiten, schlechte Zeiten ist auch Unterhaltung. Nur das einer Soap keine jahrehundertelang diskriminierte Gesellschaftsgruppe mit einer bestimmten Erwartungshaltung im Nacken sitzt.

Die Fragen, die sich für mich stellen, sind: Was kommuniziert die Serie (so wie sie von Pro7 aufgemacht wird) dem heterosexuellen Ottonormalverbraucher?
Und: was soll sie dem heterosexuellen Ottonormalverbraucher kommunizieren?
Und: warum hat man das 2 Jahre lang diskutiert? 2 Jahre!

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 14:51 
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Iron Flower
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und genau in deiner Fragestellung, befürchte ich, liegt das Manko der respektvollen (deutschen?) Integration.
Denn das sind Welten, die da auseinanderklaffen zwischen "was soll es" und "was tut es tatsächlich"

Ich glaube, die Serie für sich alleingenommen, unkommentiert und einfach so angeschaut brächte dem Ottonormalheterosexuellen eine recht gute Kommunikation..
Im Zusammenspiel mit der vorangehenden Vermarktung allerdings, wird das ganze ein sexistisches, erbärmliches, völlig überflüssiges Gemetzel, das ich mir schon längst abgeschafft wünsche

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 14:58 
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... Oha, jetzt sind wir ganz schön gedriftet. Vom generellen Konzept "The L Word" zu Einbettung der Serie ins Medienformat. Fast schon OT.

Mal schauen, wie das Pro7 angeht... . Man darf gespannt sein. ... oder eher nicht.

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 Beitrag Verfasst: 28.05.2006, 15:03 
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also, ich hab ja noch nichts von lword gesehen, außer die vorschau. nachdem ich aber zum 2. mal die vorschau gesehen habe, hätte ich am liebsten zum kotzen angefangen, weil da sieht man echt nur haut und sex und zu wenig inhalt. die vorschau stellt lword echt als softporn hin.

nach leens vgl. mit sex & the city freu mich aber schon irgendwie drauf.


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 Beitrag Verfasst: 29.05.2006, 21:14 
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Ich war heute übrigens (als gezwungener Bildzeitungsschlagzeilenwahrnehmer - ja, anders kann man es nicht nennen) sehr überrascht von dem BILD-Artikel über die morgige Lword Premiere...
es war zwar von vielen nackten LESBEN (in rosa Buchstaben btw!!) die Rede und von frechen, frivolen Sprüchen wie man sie noch nie gehört hätte, aber insgesamt orientierte sich der Bericht in dem TV-Teil tatsächlich an dem, was ich als "Betroffene" (lol) noch so durchgehen lassen kann...
Ich war wirklich beinahe positiv beeindruckt - und das wäre das erste Mal im Zusammenhang mit dieser Zeitung überhaupt..

Bin mal gespannt, ob da noch mehr kommt..

(ich sehe grad, in der BILDonline-Version ist der Artikel andres.. ätzender.. grrrrrrr )



OT? nicht wirklich.. hier gehts um Lword, wir sind im Lword Thread..= alles gut :mrgreen:

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