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 Betreff des Beitrags: Nur mal so: Wissenswertes über Wein
 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 11:34 
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ForumsSenfDazugeber

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Das nördlichste Weinbaugebiet der Welt ist Deutschland.

Ca. ein Drittel des in Deutschland hergestellten Weins wird exportiert.

Das größte Weinbaugebiet in Deutschland ist Rheinhessen.

Es hat ca. ein Viertel des gesamten deutschen Anbaugebiets.

In Deutschland gibt es ca. 80.000 Winzer.

In Deutschland gibt es 13 Weinbaugebiete für Qualitätswein:
Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel-Saar-Ruwer, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen, Württemberg.

Riesling ist die in Deutschland am häufigsten angebaute Rebsorte, gefolgt von Müller-Thurgau.

Die Qualität eines Weines ist abhängig von seiner Farbe, dem Geruch und dem Geschmack.

In Deutschland gibt es für Wein die Qualitätsstufen Tafelwein, Landwein, Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA) und Qualitätswein mit Prädikat.

Die Qualitätsweine mit Prädikat können unterteilt werden in Kabinettwein, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Eiswein.

Das Mostgewicht von Kabinettweinen liegt nicht unter 75°, das von Trockenbeerenauslesen nicht unter 150°.

Trauben für Eiswein werden bei höchstens -7°C gelesen.

Die Öchsle-Skala wurde nach dem Pforzheimer Ferdinand Öchsle benannt.

Um 100 l Apfelwein herzustellen benötigt man ca. 150 kg Äpfel.

Apfelwein enthält zwischen 5% und 6% Alkohol, Wein aus Trauben ca. 9% bis 14%.

Mehr als 2/3 des in Deutschland produzierten Apfelweins wird in Hessen getrunken.

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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 12:10 
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tally willst du dass wir ins weingeschäft eintreten??

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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 12:54 
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ForumsSenfDazugeber

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nö - ich hatte nur grad nix besseres zu tun :mrgreen:
und dachte, vielleicht hat ja jemand Lust, sich auch damit zu beschäftigen ;-)
Bisschen Lifestyle-Bildung schadet ja nicht. Und die Besserwisser-Seiten im Web sind da schon recht hilfreich ;-)

Sie können mit verbundenen Augen den Unterschied zwischen Hefeweizen und einem 1952er Chateau Migraine erkennen?
Die beiden Rebsorten "Rot" und "Weiß" sind für Sie kein Geheimnis?
Sie trinken Rotwein gern zum Fisch; Hauptsache er ist schön süß?

Klasse, das langt vollkommen. Aber was passiert, wenn sie im Kreise wichtiger Freunde/Bekannter/Gläubiger in einem piekfeinen Restaurant die Getränke bestellen "dürfen" und nicht dastehen wollen wie mit offener Hose? :mrgreen:


Dann geht's hier weiter:

Allgemeines:


Situation:
Sie haben neulich bei ALDI einen billigen mazedonischen Rotwein für die Grillfete erstanden und hatten am nächsten Morgen so gut wie keine Kopfschmerzen? Glück gehabt. Aber erwähnen Sie nie im Gespräch mit Geschäftsfreunden: "Also dieser Aldi-Rotwein für 1,49 EUR, der war ja sooo lecker." Man wird Sie ausstoßen, ignorieren und fürderhin keine einzige Silbe mehr mit Ihnen wechseln.

Korrekt heißt das:
"Mein Importeur hat mir neulich einen rassigen Rotwein vom Balkan empfohlen. Ein einfacher Wein, aber zu Kurzgebratenem gut trinkbar."

Sie sehen also, richtig formuliert, wirkt das gleich viel weniger peinlich.

Übrigens "Weinkenner", die behaupten Rebsorte, Jahrgang, Lage, Weingut, Haarfarbe des Kellermeistes etc. am Geschmack zu erkennen, lügen. Mehr als Rebsorte evtl. noch Region, geht meist nicht. Nur langjährig erfahrene Triebtrinker können ihre Erfahrung einbringen und "alte Freunde" wiedererkennen.

Ebenso sind Verallgemeinerungen wie: "Frankenwein ist immer trocken" oder "Moselwein hat mehr Säure" normalerweise völlig an den Haaren herbeigezogen. Daran erkennt man den Blender. Solche Menschen lassen wir gekonnt auflaufen.
Das Anbaugebiet Baden ist z.B. so vielfältig, dass hier eigentlich gar keine allgemeine Einordnung möglich ist.


Klugscheißerinfos:

Fällt der Begriff "Schwarzriesling" so erwähnen wir beiläufig, dass es sich dabei um gar keinen Riesling, sondern um einen "Pinot Meunier", bürgerlich: "Müllerrebe" handelt.
Barriqueausbau: Weine, die im Holzfass ausgebaut werden kommen immer mehr in Mode. Sie bekommen meist keine Prädikate etc., da sie nicht mehr sortentypisch, gebietstypisch usw. schmecken.
Rioja ist ein spanisches Anbaugebiet, keine Rebsorte.
Q.b.A bedeutet "Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete". Analog zu ausländischen Qualitätsstufen wie D.O.C.
Q.b.A ist kein Prädikat!


Das Weinglas
Fassen Sie Weingläser immer am Stiel an. Nichts ist peinlicher, als Fettfinger am Kelch.

Wein duftet, schmeckt und sieht nett aus, das Gehör stimulieren wir durch das Anstoßen. So werden unsere Ohren mit einem glockenhellen "Ping" auf den Genuß eingestimmt.
Proletenfalle: Packt man das Glas am Kelch ertönt bei der Kollision der Gläser nur ein plumpes "Pock".

Gläser mit kleinem Kelch sind für Weißwein, die mit großem Kelch für Rotwein.

Über die Glasqualität kann man genausoviel debattieren, wie über die des Weines. Bleikristall ist übrigens pfui, ebenso gefärbtes oder aufwendig geschliffenes Glas, weil die Weinfarbe dann nicht mehr begutachtet werden kann.

Falls man Ihnen ein typisch regionales Glas, z.B. einen Römer, reicht, loben sie den erfrischend folkloristischen Ansatz. Das zeigt, dass Sie wissen, dass so ein Glas Unfug ist, aber den Wirt nicht beleidigen wollen. Solche Gläser nimmt man nur, um sich schnell und unkompliziert die Lichter auszuschießen.

Eine Sektschale weisen wir pikiert zurück, nur im hohen Sektglas kann man die Perlage in ihrer vollen Schönheit bewundern. Man ist ja Ästhet.



Die Bestellung
Sollten Sie in die Lage kommen den Wein ordern zu müssen, befolgen Sie die die Faustregel:
Helles Fleisch: Riesling
Dunkles Fleisch: Bordeaux
Die Chance, damit daneben zu liegen, geht gegen 0. Auf jeden Fall wird niemand Einspruch erheben, da er/sie sonst in Erklärungsnotstand gerät.

Riesling ist die Perle des deutschen Weines, er hat eine angenehme Farbe, ein vielschichtiges Aroma, feinnervige Säure, außerdem muß man danach nicht so furzen.

Bei Riesling-Bestellung erwähnen Sie: "Den ewigen "Pinot Grigio" ( "Chardonnay" falls ihr Gegenüber aus Italien kommt) kann man ja langsam nicht mehr sehen.
Vorsicht: Grauburgunder und Ruländer sind dasselbe wie "Pinot Grigio"!

Bei Bordeaux-Bestellungen: "Die "Rioja"- ( "Barolo" falls Sie zu einem Spanier sprechen ) Euphorie legt sich ja zum Glück langsam wieder."

Nie einen "halbtrockenen" Wein bestellen, das ist genauso peinlich wie "rosé", außer sie wollen betont Liberalität gegenüber gewissen Sexualgewohnheiten signalisieren. Zum Essen trinkt man trockenen Wein, zum Dessert süßen, Punkt. Sollte Ihr Mitesser aus der Provence kommen ist allerdings Vorsicht mit Ressentiments gegenüber Rosé-Weinen angebracht.

Rotling oder Schillerwein (Würtemberg) ist eine andere Bezeichnung für einen aus weißen und roten Trauben (oder deren Maische) "gemischten" "Rosé". Fertige Rot- und Weißweine düfen nach geltendem Weinrecht nicht miteinander vermischt werden.

Bestellen Sie immer einen möglichst alten Wein, wenn es um Rotwein geht (außer sie müssen zahlen).
Bestellen Sie einen 2-4 Jahre alten Wein wenn es sich um Weißwein handelt.

Bestellen Sie nie offene Weine, immer eine ganze Flasche. Wenn das überhaupt geht, viele kleinere Weinstuben bekommen ihren Rebensaft nämlich in Schläuchen (s.u.) geliefert ( das ist aber kein unbedingter Qualitätsnachteil). Das Risiko bei offenen Weinen ist, dass man schon mal einen spanischen Leberkiller als lecker Rioja vorgesetzt bekommt.

Schnüffeln sie am Kork, wenn sie wollen, aber seien sie sich der Tatsache bewusst, dass er in den meisten Fällen nach Kork riecht ( so isser halt) . Nur, wenn er muffelig riecht ist Vorsicht geboten, ein erster vorsichtiger Schluck bringt dann den Beweis.



Dekantieren
Das Dekantieren des Weines, also das Umfüllen in eine Karaffe dient haupsächlich dazu, das Depot, also abgelagerte Feststoffe vom Wein zutreffen. Dazu legt man die Flasche vor dem Dekantieren einige Zeit schräg, das Depot kann sich dann am Flaschenboden sammeln. Beim Umgießen, Profis stellen dabei eine Kerze unter den Flaschenhals, stoppt man, bevor dir Brocken in die Karaffe fließen.

Weißweine dekantiert man im allgemeinen nicht, da sie weniger Feststoffe enthalten und die Oxidation durch zuviel Sauerstoff den Geschmack eher beeinträchtigt (in Richtung Sherry).
Bei Rotweinen ist eine leicht Oxidation dem Gerschmack oft zuträglich, bei alten Flaschen (nicht Loddar M.) hat der Wein oft während der Lagerung schon durch den Korken geatmet. Hier kann der "Sauerstoffschock" dem Wein den Rest geben.



Das Etikett
Lesen Sie die Jahreszahl auf dem Etikett. Das ist nicht das Verfallsdatum, sondern das Jahr der Ernte ( der Kenner sagt allerdings "Lese").

Junger Bordeaux hat in etwa den Tanningehalt von Gerberlohe. Sollte also jemand einen Wein aus dem Bordelais ordern, der weniger als 5 jahre alt ist, bestellen Sie lieber ein Pils. Oder beklagen Sie lautstark den hohen Gehalt an Polyphenolen.

Die deutschen Weinetiketten sind sehr undurchsichtig. Keine Sau weiß, ob sich hinter einem "Oppenheimer Nierentritt" eine Perle der Önologie oder ein hinterhältiger Angriff auf unsere Gesundheit verbirgt. Die Lage des Weines sagt nichts über seine Qualität aus. Ob fürstliche Domäne im Reingau oder Bahndamm Nordseite aus Friesland, lassen Sie sich nicht blenden, wenn andere mit Lagenbezeichnungen um sich werfen.

Was zählt, sind bei deutschen Weinen die Prädikate, unter Q.b.A. geht nix. O.b.A ist selbst allerdings noch kein Prädikat, sondern sagt nur aus, dass der Erzeuger nachweisen kann, wo seine Trauben gewachsen sind. Bei Tafel- und Landweinen ist originelle Artenvielfalt in einer Flasche durchaus keine Seltenheit.

Wenn sie einmal aus einem "Bocksbeutel" einschenken müssen: Etikett nach oben, vier Finger unter die Flasche, Daumen auf die Flasche. Wein im Bocksbeutel ist übrigens mindestens Qualitätswein (Q.b.A).



Der Geschmack:
Es ist wissenschaftlich verbürgt, dass die wichtigsten Geschmacksinformationen über das Auge transportiert werden. Was auf dem Etikett steht, wird geglaubt. Wenn da "trocken" steht, ist der Wein trocken, auch wenn sich Zuckerkristalle im Glas absetzen.

Praktisch jeder Wein geht als "halbtrocken" durch, außer er greift schon das Glas an.

Wir bestellen grundsätzlich Bordeauxweine, die sind normalerweise am Wort "Chateau" auf dem Etikett zu erkennen. Im Bordelais herrscht ein relativ strenges Klassifizierungssystem, das dem Kenner ermöglicht den Wein genau einzuordnen und dem Weinbauern die Freiheit lässt, zu panschen, was das Zeug hält. Französische Weine werden in der Regel mit Zucker versetzt, dass es nur so kracht. Man nennt das dort allerdings "chaptalisieren".

Bei uns ist das Chaptalisieren nur bei Weinen ohne Prädikat erlaubt. In eine Spätlese darf also kein Zucker rein.

Ein echter Bordeaux besteht aus ca. 3 verschiedenen Weinen, die assembliert werden. Dadurch befinden sich soviele Aromen in dem Stoff, dass man mit seiner Geschmackseinschätzung nie völlig daneben liegen kann. Gut klingen immer: Cassis (schwarze Johannisbeere), Zimt, Vanille, Zigarrenkistenholz, Kaffeebohne; aber so ziemlich jede Geschmacksrichtung, die Sie auch von der Eisbude kennen, können Sie nennen (Vorsicht mit "Stracciatella").

Wenn sie nicht die Flasche gesehen haben beschweren Sie sich nicht über den korkigen Geschmack, der Wein könnte aus einem Schlauch abgefüllt sein (PVC-Behälter mit integriertem Zapfhahn) nichts ist peinlicher wenn der Kellner den Besserwisser korrigiert (schon selbst miterlebt, ehrlich).

Sprechen sie nie vom Geschmack, sondern vom Bukett oder von den Aromen. Es gibt primäre, sekundäre und tertiäre Aromen. Am schönsten sind die postfermentativen Aromen, also diejenigen, die durch die Lagerung entstehen. Obacht: Wenn Sie sich darauf beziehen sollte nicht 2001 auf dem Etikett stehen.

Riesling sollte kalt, Rotwein bei Zimmertemperatur getrunken werden. Zimmertemperatur bedeutet nicht 22° Celsius, sondern 18° C. Früher waren die Menschen nicht so verweichlicht wie wir heute.


Schluss mit Lustich:

Einen Rotwein, der schon etwas länger lagert, sollte man dekantieren, um das Depot in der Flasche zu belassen.

Nette Regel für die richtige Weintemperatur: Die 20-Minuten-Regel: Weißweine 20 Minuten vor dem Trinken aus dem Küklschrank nehmen, Rotweine 20 Minuten voher in den Kühlschrank stellen.

Roséweine erhält man, wenn man die Schalen der Roten Trauben nur kurze Zeit auf der Maische lässt. Dann kann sich nur wenig des roten Farbstoffes aus den Schalen in der Flüssigkeit lösen. Ein befreundeter Winzer erklärte mir einmal, dass früher Rosé vor allem dann produziert wurde, wenn die Trauben schon leicht angegammelt waren, die Schalen wurden dann abgezogen, bevor der Wein dem modderigen Geschmack annehmen konnte.

Weißherbst ist der deutsche Ausdruck für Rosé.

Die Gemische aus Weiß und Rotwein, die es ja auch gibt, heißen in Deutschland Rotling oder Schillerwein. Da müssen dann beide Rebsorten auf dem Etikett stehen. Die Trauben werden vor dem Keltern schon gemischt.

Ob Cuvée, Assemblage oder Marriage, es ist immer ein verschnittener Wein.

1544 wird Schaumwein das erste mal in Carcasonne in Südfrankreich urkundlich erwähnt.

Die Rebsorte "Müller-Thurgau" ist nicht wie lange verbreitet eine Kreuzung zwischen Riesling und Sylvaner, sondern nach neuesten Forschungen zwischen Riesling und "Madeleine Royale". Selbst Herr Müller-Thurgau, der Züchter der Rebe, hatte im Jahre 1913 schon Zweifel angemeldet.

Sekt sollte stehend gelagert werden. Sekt ist "trinkfertig" am besten frisch zu genießen und sollte nicht eingelagert werden.

Sekt mit Champagnerqualität sollte aus der Sektflöte getrunken werden, aromatische Sekte kann man auch aus der Schale trinken.

Wenn Weine einem spanisch vorkommen:

Cava
Qualitätsschaumweine mit Flaschengärung, die spanische Version der Champagnermethode.

Crianza
Als Crianza eingestufte Weißweine reifen sechs Monate im Eichenfass und sechs Monate in der Flasche. Ab dem zweiten Jahr können sie verkauft werden.

Reserva
Die Rotweine reifen 1 Jahr im Faß und mindestens zwei Jahre in der Flasche.

Weißweine reifen sechs Monate im Faß und zwei Jahre in der Flasche.

Gran Reserva
Nur ausgewählte Rotweine, die dann zwei Jahre im Eichenfaß und drei Jahre in der Flasche reifen.

D.O.
Denominacion de Origen: Geschütze Herkunftsbezeichnung für Qualitätsweine aus bestimmten Anbaugebieten.

D.O.C.
Denominacion de Origen Calificada: Qualifizierte, geschütze Herkunftsbezeichnung, zur Zeit nur für die D.O.C Rioja)

Consejo Regulator
Unabhängiger Kontrollrat, vergibt Kontrollnummern und Prüfsiegel auf Rückenetikette oder Korksiegel.

Rioja
Keine Rebsorte,, sondern ein Anbaugebiet

Wer sein Brot im Käsefondue verliert muß den Wein bezahlen. Und der Wein zum Käsefondue ist Weißwein.

Kleine Flaschen-Faustregel: Gute, teuer Weine erkennt man an einigen Details (manchmal):
1. Grube am Flaschenboden je tiefer desto edel.
2. Kork ist ein teurer Rohstoff also: je länger der Korken desto edler das Stöffche
3. Bei deutschem Rebensaft: je voller das Ettikett beschrieben ist desto gut. Bilders zählen nicht.

Der Trick mit dem Löffel im Hals einer angebrochenen Sektflasche rettet den Fusel auch nicht mehr. Der einzige Effekt ist, dass der Löffel als Wärmeleiter dient, wenn man die Buddel sofort in den Kühlschrank packt. Der Sekt kühlt schneller ab und weniger Kohlensäure entweicht. Sollte er doch schal werden kann man ihn sich ja im Winter um den Hals hängen ;-).

Nicht die Hessen (stellvertretend für alle Bundesgermanischen Stämme) sind die größten Apfelweinhersteller Europas, sondern die Engländer. Ist das nicht blamabel?

Warum sollte man Wein eigentlich immmer aus korrekten Weingläsern trinken?
Kleiner Partytest: Wein in ein richtiges Weinglas (der Kelch sollte sich nach oben hin verjüngen s.u.) und in ein mehr oder weniger kegelförmiges Glas (Pernodglas geht gut, auf jeden Fall solte es nach oben weiter werden) einschenken. Erst am Weinglas schnuppern, dann am anderen. Aha-Erlebnis: der Wein aus dem falschen Glas duftet nicht.

Die Haltbarkeit eines Weines hängt von mehreren Faktoren ab: Fruchtsäure, Alkoholanteil, freie schweflige Säure.

Rotweine sind im Allgemeinen haltbarer als Weißweine, da sie langsamer reifen. Die Hauptrolle bei diesem Prozess spielt der Gerbstoff Tannin außerdem besitzt Rotwein meist einen höheren Alkoholgehalt als Weißwein.

Weißweine mit hohem Zuckergehalt (wuchtige Auslesen, Beerenauslesen etc. die etwa 100 - 250 Gramm Zucker pro Liter besitzen) sind allerdings auch extrem lange haltbar.

Vin Santo
Das beliebte toskanische Mandelgebäck Cantuccini kennen wahrscheinlich viele. Weil die Kekse ja eher hart sind werden sie als Dessert traditionell in den sogenannten "vin santo" gestippt. Woher kommt dieser Name? "Vin santo", also "der heilige Wein" war früher de Wein, der auch ffür die heilige Messe verwendet wurde.

Fast jeder Bauernhof stellt einen in dieser speziell Art gekelterten Wein her, sehr oft nur für den Eigenverbrauch bei besonderen Anlässen wie zum Beispiel Hochzeiten oder Geburten. Zumeist sind es süße Varianten (dolce), aber es werden auch halbsüße (amabile) und trockene (secco) mit unterschiedlichem Gehalt an Alkohol und Restzucker erzeugt.

Frühestens Ende Dezember werden die Trauben gepresst (ohne die vorher die angeschimmelten natürlich). Aus dem dickflüssigen Most vergärt ein Wein mit bis 16% vol Alkohol- und hohem Restzucker-Gehalt. Nach der Gärung wird der Wein traditionell halbhoch in kleine Kastanien- oder auch zunehmend in Eichenholz-Fässer gefüllt.

Häufig wird auch “Madre del Vin Santo” (Mutter des Heiligen Weines) zugegeben. Das sind Heferückstände des letztjährigen Weines, um die für die zweite Gärung notwendigen Hefen einzubringen.

Dann werden die Fässer versiegelt (auch schon mal mit Zement), moderne Produzenten halten sich aber einen Zugang offen, um die Gärung kontrollieren zu können.Die Fässer werden dann auf der so genannten „Vinsantaia“ gelagert. Das ist oft der luftige Dachboden des Weingutes, wo die Fässer ganz bewusst dem Wechsel von kaltem Winter und heißem Sommer ausgesetzt werden.

Im Sommer beginnt dann der Wein ein zweites Mal ganz langsam zu gären. Frühestens nach zwei bis sechs Jahren werden die Fässer wieder geöffnet. Das Ergebnis ist ein üppiger, alkoholstarker und süßer Wein.mit dem typischen Aroma nach Nüssen, Aprikosen, Honig und Gewürzen.

Der Vin Santo wird in allen Farben wie rosé (dafür gibt es in der Toskana die malerische Bezeichnung Occhio di Pernice = Auge des Rebhuhns), rot und weiß produziert, von trocken bis süß ausgebaut und kann sowohl reinsortig hergestellt oder aus verschiedenen Sorten verschnitten sein.



Wein gibt es ja nicht nur im Tetra-Pack und 0,75 Liter Pullen, sondern auch noch in größeren Flaschen mit lustigen Namen. Die Namen und Füllmengen sind allerdings von Region zu Region durchaus unterschiedlich. Hier also die ultimative Liste für den Großverbraucher:

Normalflasche 0,75 Liter
Magnum 1,5 Liter
Doppelmagnum 3 Liter
Jeroboam 4,5 Liter
Methusalem 6,0 Liter
Salmanasar 9 Liter
Balthasar 12,0 Liter
Nebukadnezar 15 Liter

Je größer die Flasche, desto langsamer reift der Wein und desto besser wird er. Gute Weine in Großflaschen haben immer einen höheren Wert, als derselbe in Einzelflaschen abgefüllte Wein.

Frankreich und Italien produzieren jeweils ca. 30% der Welt-Weinmenge.

Deutschland produziert etwa 9% der Weinmenge Frankreichs, das entspricht der Weinproduktion Rumäniens!

Die größte Weinbauregion der Welt ist Bordeaux in West-Frankreich.
Die berühmteste Weinbauregion Frankreichs ist allerdings auch die kleinste: die Champagne

Trocken, halbtrocken und feucht, sorry lieblich sind die drei Geschmacksvarianten, in die Wein eingestuft werden kann. Worin unterscheiden sie sich? Im Gehalt an unvergorenem Restzucker.




trocken - 9 g Zucker/Liter
halbtrocken 9 - 18 g Zucker/Liter
lieblich >18 g Zucker/Liter

Bei Schaumweinen sind die Einteilungen allerdings etwas anders.




Ultra Brut ohne Dosage sehr trockener Geschmack
Brut - 15g Zucker/Liter trockener Geschmack
Extra Sec - 20 g Zucker/Liter halbtrocken
Sec - 35g Zucker/Liter milder Geschmack

Die Flaschenformen.

Bild


Die Gläser.

Bild

Bordeaux-Weine werden in der Regel aus verschiedenen Rebsorten assembliert. Weiße aus mindestens zwei, rote oft aus vier.

Die meisten Champagner werden aus drei verschiedenen Rebsorten zusammengestellt (Chardonnay (weiß), Pinot Noir und Pinot Meunier (beide rot)).

In England werden auf etwa 400ha Wein angebaut.

Deutscher Wein darf nicht die Bezeichnung "Wein" auf dem Etikett tragen, das deutsche Weinrecht läßt diese Bezeichnung nicht zu.

Halbtrockene Weine zu bestellen ist längst kein "wischi-waschi" mehr. Traditionelle Rebsorten wie z.B. Moria Muskat aus der Pfalz schmecken am besten als "halbtrocken". Man beweist dadurch, das man sich mit den regionalen Gepflogenheiten und Traditionen auseinandersetzt.

Beim Châteauneuf-du-Pape werden bis zu 13 verschiedene Sorten verschnitten.

Die Qualitätsstufen beim deutschen Wein sind:


1. Tafelwein nat. Mindestalkoholgehalt 8-9%
2. Landwein nat. Mindestalkoholgehalt 9-10%
3. Qualitätswein best. Anbaugebiete QbA ist die letzte Qualitätsstufe, die noch mit Zucker angereichert werden darf, um den Alkoholgehalt zu erhöhen

Prädikatsweine
4. Kabinett
5. Spätlese
6. Auslese
7. Beerenauslese
8. Trockenbeerenauslese
9. Eiswein



Da der Farbstoff aus den Schalen der Weinbeeren kommt, kann man auch aus roten Trauben weißen Wein herstellen, indem man die Schalen schnell vom Most entfernt. Für Rosé-Weine läßt man sie entsprechend etwas länger auf dem Most.



Alles über Flaschenkorken
Die Korkeiche wächst trotz aller Versuche nur im westlichen Mittelmeerraum.

Aus einer Tonne Korkeichenrinde können 200 kg gute Korken hergestellt werden.

Der korkige Geruch des Weines wird durch Bakterien im Korken hervorgerufen, die u.a. das riechende Trichloranisol freisetzen. Weine schmecken ab 1-3 ng Trichloranisol pro Liter korkig.

Das Drahtgestell um den Sektkorken heißt "Agraffe".

Der beste Korkenersatz ist ein Schraubverschluß, leider nicht sehr stilvoll.

Die Hälfte der in der Schweiz abgefüllten Weine haben Schraubverschlüsse.

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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 14:38 
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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 15:05 
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Iron Flower
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meine Güte.. also wenn ich tatsächlich mal mit irgendwem Essen gehen muss, bestell ich ein Wasser 8)

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I don't need to hear your depressing remarks, see your know-it-all-face on tv.
And I couldn't care less about what you want to say and I wish that it wasn't just me.


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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 15:24 
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Mr. / Ms. Freeze
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Ich finde den Thread als Weinliebhaberin cool. Danke Tally.

Allerdings finde ich es erschreckend, daß ich das alles mal wußte und nun so gut wie nichts mehr davon im Hirn habe :nixweiss: 6 Jahre Hotellerie für die Katz *lol*


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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 15:34 
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Webreporterin
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also, irgendwann wurds mir zu viel zum lesen...aber ne menge unsinn steht da auch drin. "bestellen Sie immer möglichst alten Wein, bei Rotwein". Bockmist. Mit den heutigen minderwertigen Korken (Da können die winzer gar nichts für, gibt halt nicht so viel Korken, wie gebraucht wird) halten die gar nicht mehr so lange...und nicht jeder Rotwein wird tausendfach besser, nur wenn er lange genug gelagert wird. naja. wein ist halt echt eine klugscheißersache. ich bleib dabei: hauptsache es schmeckt! :D
(wie zB mein 2003er halbtrockener [HAHA!] Regent aus Rheinhessen vom Wochenende...der war super ;))

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Hobbes: Sometimes I think the surest sign that intelligent life exists elsewhere in the universe is that none of it has tried to contact us. :teufel:


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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 16:24 
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ForumsSenfDazugeber

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Mephisto hat geschrieben:
also, irgendwann wurds mir zu viel zum lesen...aber ne menge unsinn steht da auch drin. "bestellen Sie immer möglichst alten Wein, bei Rotwein". Bockmist. Mit den heutigen minderwertigen Korken (Da können die winzer gar nichts für, gibt halt nicht so viel Korken, wie gebraucht wird) halten die gar nicht mehr so lange...und nicht jeder Rotwein wird tausendfach besser, nur wenn er lange genug gelagert wird. naja. wein ist halt echt eine klugscheißersache. ich bleib dabei: hauptsache es schmeckt! :D
(wie zB mein 2003er halbtrockener [HAHA!] Regent aus Rheinhessen vom Wochenende...der war super ;))


Damit hast du ja völlig recht. Hauptsache er schmeckt. Das sage ich einer Bekannten auch immer, die die deutsche Einkaufsabteilung eines kalifornischen Weinvertriebs leitet und mir jedesmal weismachen wil, das Weine "unter 15 Eur" ja nix taugen können. Mumpitz. Es gibt schon sehr leckere Weine zwischen 3 und 5 EUR - man sollte aber wirklich nicht die 2 Liter Tetrapacks vom Discounter nehmen, oder den 99 cent Wein mit dem bunten Etikett vom Supermarkt.
Der erste Abschnitt (bis "Schluss mit Lustich") des Textes oben ist ja auch eher mit einem Augenzwinkern zu lesen und nicht immer ganz ernst gemeint. Und Weinkunde ist nicht automatisch eine Klugscheissersache - viele machen nur eine draus.
Ich konsumiere auch meistens Rheinhessenweine, habe ja alleine hier im Ort 4 Winzer mit Hofverkauf und ausgezeichneten, preiswerten Tropfen.

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 Beitrag Verfasst: 23.01.2007, 17:20 
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Mephisto hat geschrieben:
also, irgendwann wurds mir zu viel zum lesen...aber ne menge unsinn steht da auch drin. "bestellen Sie immer möglichst alten Wein, bei Rotwein". Bockmist. Mit den heutigen minderwertigen Korken (Da können die winzer gar nichts für, gibt halt nicht so viel Korken, wie gebraucht wird) halten die gar nicht mehr so lange...


... weil dank der EU im Mittelmeerraum (besonders in Spanien und Portugal, wo knapp 2/3 des Weltverbrauchs (!) angebaut wurden) Eukalyptusplantagen anstelle von endemischen Korkeichenwäldern gefördert wurden und die Korkproduktion so enorm zurück gegangen ist. In Folge konnte sogar minderwertiger Kork beachtliche Preise erzielen ... und wurde ergo an die Winzer verkauft. Daraus wieder resultierten Verluste ganzer Jahresernten bei den Süddeutschen und Französischen Winzern, weil der Kork nach einem Jahr im Flaschenhals einfach zerbröselte (2001/2002). Auch qualitativ sehr hochwertige Weißweine werden deshalb immer öfter mit "Plastikkorken" verschlossen. Rotweine mit Plastikkorken (wenn es kein Primeur ist) sollte man im Regal stehen lassen.

... aber wir, in der Forst- und Landwirtschaft, lieben ja die EU Subventionen. So sinnvoll wie Hühnerdreck!

Der Thread hatte so schön angefangen, jetzt könnte ich mich schon wieder sinnlos aufregen. MMMmmmppppfffF! :motz:

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Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. - Mark Twain


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